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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Himmlische Gesetze in der Bibel untersucht
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Gesetze des Himmels
Das Erscheinen bestimmter Sternbilder nutze der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus, um Zeiten anzugeben. Wenn das Siebengestirn untergehe, endet im Herbst die Trockenzeit und es regnet (Antiq. XIII 8,2). Die Sterne sind ein Datumszeiger. So, wie der Kalender weiterzählt, dreht sich auch die Uhr der irdischen Zeiten weiter.
Bei Hiob in der Gottesrede heißt es weiter: „Kennst du die Gesetze des Himmels, oder bestimmst du seine Herrschaft über die Erde?“ Die Antwort lautet natürlich „Nein“. Dass „Gesetze des Himmels“ existieren, nimmt der Verfasser an dieser Stelle wie selbstverständlich an. Diese kosmische Ordnung erstreckt sich über das gesamte Universum. Auch der Prophet Jeremia spricht darüber (Jer 31,35 und Jer 33,25). Ob diese Gesetze in einem astrologischen Sinne gedacht sind, ist eher unwahrscheinlich. In der Rede bei Hiob scheint Gott sogar zu verneinen, dass der Mensch sie begreifen könne.
Sterndeuter als falsche Propheten
Deutliche Stellen, an denen Astrologen abgelehnt werden, enthält die Bibel. Götzenpriester und solche, die „Baal, der Sonne und dem Mond und dem Tierkreisbild und dem ganzen Heer des Himmels“ opfern, werden bei einer Kultreform kritisiert und verfolgt. Diese radikale Kritik kann wörtlich ausgelegt auf Verehrer der Sterne bezogen werden. Es könnte auch so verstanden werden, dass, wer der Astrologie Glauben schenkt, nicht ernsthaft glaube. Im gleichen Zusammenhang wird übrigens das Anbeten Gottes außerhalb des Jerusalemer Tempels abgelehnt.
Das Buch Daniel – das jüngste Buch der jüdischen Bibel – erzählt von Daniels Leben am babylonischen Königshof. Der König Nebukadnezar hat Alpträume und möchte deren Sinn erfahren. Aber alle Hofastrologen sind gnadenlos überfordert. Daniel tritt vor den König und spricht: „Das Geheimnis, das der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Wahrsagepriester und Zeichendeuter dem König nicht kundtun.“ Geheimnisse könnten, so Daniel, nur mit Gottes Hilfe gelöst werden, was er dann auch tut. Zum Dank ernennt ihn der begeisterte König zum „Obersten der Wahrsagepriester, der Beschwörer, Sterndeuter und Zeichendeuter“. Daran muss man Belsazar, den Sohn des Königs, nach einiger Zeit wieder erinnern, bis Daniel erneut deuten darf, diesmal das „Menetekel“. Klar ist die Botschaft des Danielbuches: Die Astrologie, wie sie die Babylonier betreiben, taugt nichts.
Foto: Nina Aldin Thune (Wikipedia)
Uli in st.eckdose am 29.09.2011 um 16.22 Uhr
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