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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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Der Sinn an Ostern


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Bild: Uli
 (© Eckdose)

Gestiegene Benzinpreise, Bräuche und Hintergründe zu Eiern und Hasen und dann noch irgendwas mit Religion. Das sind die alljährlich wiederkehrenden Themen in deutschen Zeitungen vor Ostern. Neben den kostenpflichtigen Qualitätsblättern und –magazinen bemühen sich auch die kostenlosen Anzeigenblätter „aktuell“ zu sein. Der Tübinger Tagblatt-Anzeiger etwa hat in seiner vorösterlichen Ausgabe nahezu den gesamten redaktionellen Teil mit Hasen und Religion gefüllt. Für den Aufmacher dachte sich der Redakteur einen besondern Clou aus.

In Tübingen gibt es seit kurzem ein Institut für islamische Theologie. Dessen Leiter, Professor Omar Hamdan, hat sich die Zeit genommen, dem Anzeigenblatt von Jesus zu erzählen. Wie passend und praktisch, wird sich der Redakteur gedacht haben. Da stellt man das neue Institut vor, und zugleich deckt man dann auch Ostern ab, das war ja auch mit Jesus. Alles in einem einzigen Text!

Koran erzählt viel von Jesus

Was der Artikel „Zeichen der Barmherzigkeit“ an Äußerungen Hamdans über das Jesusbild im Koran wiedergibt, klingt alles ganz ordentlich. Da wird ein besonderer Prophet des Islams dargestellt, von dem die Muslime glauben, er sei von einer Jungfrau geboren, konnte schon als Säugling sprechen und vollbrachte vielerlei Wunder. Es klingt fast so, als sei bis auf winzige Unterschiede die Vorstellung von Jesus in Bibel wie im Koran identisch. Dass Muslime nur an das Evangelium, wie es im Koran steht, glaubten und „Jesus zwar nicht der Sohn Gottes, der für die Sünden der Menschheit gestorben ist“, sei, gibt der Redakteur als Einschränkung an.

„Der Koran – ein weiterer Zeuge Jesu Christi“, möchte man fast als Untertitel analog zum Buch Mormon bilden. Schön, dann gehen wir doch einfach in die nächste Moschee und feiern mit den Muslimen zusammen Ostern, die Auferstehung Jesu. Wenn doch sowieso alles fast gleich ist.

Leider hat sich der Redakteur viel erzählen lassen, doch offenbar nicht genau genug hingesehen. Für Weihnachten mag der Jesus(dort unter dem Namen Isa) im Koran noch angehen. Immerhin ist die Geburtsgeschichte, wie wir sie aus Lukas 2 kennen, recht ähnlich in Sure 19 nacherzählt, mit etwas arabischem Lokalkolorit – etwa einer Dattelpalme. Großzügig könnte man als Christ darüber hinweg sehen, dass Mohammed Gott vorschreiben möchte, was sich für ihn zieme oder nicht. Egal, denn ein wirklich allmächtiges Wesen kann sich selbst entscheiden, ob es einen Sohn will oder nicht.

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Uli in st.eckdose am 05.04.2012 um 16.47 Uhr

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