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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Anti-Faschismus-Demo „Stuttgart hält zusammen“
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Durch die Redebeiträge zieht sich ein roter Faden: Die bunte Mehrheit steht nicht hinter der AfD, sondern zusammen gegen sie und ihre menschenverachtende Ideologie. Ihr Konsens ist, dass das Land kein zweites Mal in eine Diktatur laufen soll. Was Diktatur bedeutet, zeigten die Redenden mit mahnenden Rückblicken: Menschen mit Behinderungen wurden ermordet. Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma wurden deportiert und ermordet. Menschen wurden aufgrund ihrer sexuellen Ausrichtung in Lager gesperrt. Offen mussten alle, die nicht in die nationalsozialistische Norm passten, alle, die sich nicht schweigend wegducken konnten, Kennzeichen ihrer vermeintlichen Andersartigkeit tragen.
Es ist gut absehbar, was passieren würde, übernähme die AfD die Regierung eines Landes. Nicht nur die perverse Konferenz von Potsdam zeigte das. Mitglieder des Landtags erzählten bei der Demonstration von furchtbaren Anfragen, Gesetzesanträgen, Aussagen der Nazi-Partei: Städte ohne Flüchtlinge, Zahlen zu Mitarbeitenden mit Migrationshintergrund, Aufhetzen der einen Gruppen gegen die anderen. Kunst und Forschung würden kaputt gehen, wenn die 20 Millionen Menschen mit Herkunft außerhalb Deutschlands deportiert würden, stellte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski in Aussicht. Erst würde die Wissenschaft beschnitten, dann Meinungs- und Pressefreiheit, dann Freiheitsrechte überhaupt.
Warum wird so eine Partei nicht verboten? Michael Blume, der Antisemitismus-Beauftragte des Landes, kann es in seinem Keynote-Vortrag nicht fassen, dass Ministerpräsidenten zwar meinen, „LehrerInnen das Binnen-I verbieten zu können, nicht aber eine rechtsextreme Partei“. Das Verbot einer verfassungswidrigen Partei sei eine Vorgabe des Grundgesetzes und keine politische Willkürentscheidung. Gegen die gegenwärtige AfD-Propaganda-Lüge, nur links-grüne Eliten seien auf den Demos unterwegs, applaudierten Tausende zu Blumes Ausruf. „Man kann links sein, man kann grün sein, man kann zur Elite gehören. Aber man kann auch einfach nur ein anständiger Mensch sein.“
Andere Redner sagten, was anständige Menschen tun können: Weiter demonstrieren. Im Gespräch sein mit anderen – im Kollegium und in der Familie, was eine faschistische Regierung für unser Land bedeuten würde. Und demokratische Parteien wählen.
Übrigens, wer noch nicht unterschrieben hat, kann den Aufruf an den Bundesrat lesen, ein Parteiverbot der AfD zu prüfen.
Uli in Gesellschaft am 21.01.2024 um 20.28 Uhr
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