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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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Antike Thermoskanne von Schiffswrack geborgen

Sogar die Zunge verbrannt!


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Urheber*in: Uli; Teilbilder von
Marcus Cyron (CC-BY-SA)/
Peter Southwood (WT-shared)
 (Creative Commons)

Ein Schiffswrack auf dem Boden des Mittelmeeres zu entdecken, ist keine Seltenheit. Sämtliche Völker der Antike sind hier zur See gefahren. Auf dem Wasser haben sie Schlachten geschlagen und Handel getrieben. Jedes Schiff, das seine Werft verlassen hatte, müsste also noch irgendwo zwischen der Straße von Gibraltar und der Levante auf dem Grund liegen, wenn es nicht vorher verbrannt ist.

Ein riesiges Einmachglas

Interessant sind diese versunkenen Transporter für die Archäologie. Anders als Beigaben in Grabkammern oder auf der Straße verschlampte Handelsgüter liegen die Waren auf dem Meeresboden ziemlich gut. Bekanntlich kann ein Mensch unter Wasser nicht atmen. Die Bakterien können das auch nicht, die in Freiluftatmosphäre alles auffressen, was nicht mehr davonläuft. Ein weiterer Vorteil an der submarinen Lagerung ist, dass Schatzsucher und Räuber bis vor etwa hundert Jahren auch nicht unter Wasser atmen können. Also liegen diese versunkenen Schiffe seit Jahrtausenden unbehelligt wie in einem riesigen Einmachglas in der mediterranen Salzlake.

Weil im Glas mit den eingemachten Gurken von Urgroßmutter (Aufkleber: „Ess. Grk. 76“) tatsächlich Essiggurken enthalten sind, weil im Deutschen Museum in München ein Glas mit Tomaten herumfährt, das in den 1920er Jahren eingeweckt worden ist, und weil sogar die konservierten Könige Ägyptens nach über dreitausend Jahren noch nicht verfault sind, hoffen die Archäologen auf Sensationsfunde.


Urheber*in: United States Library of Congress
 (Creative Commons)

Luftdicht Verschlossenes hält eine Ewigkeit. (Foto: Kongressbibliothek der Vereinigten Staaten)

Die gibt es tatsächlich. Immer wieder. Sogar jetzt, wie die Nachrichtenagenturen vermeldeten:

Forschungstaucher haben in einer Bucht des Toskischen Meeres das vollständige Inventar einer Kapitänskajüte geborgen. Die dendrochronologische Untersuchung des Holzes ergab angeblich, dass das Schiff 150 Jahre vor Christi Geburt gebaut worden ist.

Eine unglaubliche Entdeckung

Besonders der Fund ist eine Sensation: Eine verschlossene Dose, mehrere Bleibecher und Zinnteller zogen die Taucher aus dem Schlick. Auch etliche nicht zerbrochene Amphoren wurden gehoben, sowie eine versiegelte konische Kanne von noch unbekannter metallischer Beschaffenheit.

In der verschlossenen Dose – sie war wie die Teller aus Zinn –, fanden die Analytiker verklebte Reste von Pillen zur vermutlich inneren Anwendung. Dosen mit derselben Aufschrift kenne die Wissenschaft zuhauf aus den Grabbeigaben der Helvetier. Es seien sogar Funde bis nach Galatien nachgewiesen worden. „Es handelt sich eindeutig um ein Handelsgut aus dem westlichen Alpenraum. Wir haben unter dem Mikroskop Spuren von Alpenkräutern in den Pillen entdeckt“, zitiert die Presse Professor Luigi Imbecille vom Istituto Cretino di Fanfaluce in Mailand. „‚Der Kapitän hat wohl ein antikes Ricola gelutscht.’, sagt Imbecille nicht ohne gewissen Stolz.“ – so eine Meldung, wie sie die Argentur verbreitete.

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Uli in Geschichte am 12.01.2013 um 11.32 Uhr

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