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Veganismus als religiöses Phänomen

Ein guter Mensch


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Bild: Uli
 (© Eckdose)

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Abgrenzung der Gruppe

Abgelehnt werden Omnivore. Das ist eigentlich ein zoologischer Begriff. Mit den „Allesfressern“ bezeichnen Veganer all jene, die Fleisch essen.

Die gesinnungsähnlichen Vegetarier befinden sich in einer Vorstufe, einer Art veganen Novizentum. Sie werden wie Halb-Bekehrte betrachtet. Solange sie noch nicht das Gelübde abgelegt haben, nie wieder Dinge von einem Tier zu nutzen, können sie den Verzicht ausprobieren.

Radikalisierung

Ultraorthodoxe unter den Veganern unterscheiden nicht zwischen Vegetariern und Omnivoren. Für sie ist alles Mord, von der Hähnchenkeule aus der Batteriehaltung bis zum unbefruchteten Ei aus dem eigenen Hühnergarten. Die Masse der Veganer lehnt diese verurteilende Haltung „Vegetarier sind Mörder“ ab. Schließlich ist gerade die Tatsache, dass ein Vegetarier in der omnivoren Masse auf Ablehnung stößt, dagegen von anderen Vegetariern und Veganern Zustimmung erntet, der Grund, warum ein Vegetarier zum letzten Schritt bereit ist. Wer auf Ablehnung stößt, fühlt sich dagegen weniger willkommen.

Die Ethik

Auch wenn für viele Veganer zur bewussten Lebensführung dazugehört, sich Gedanken über die Mitwelt und Umwelt zu machen, zählt und genügt der breiten Masse nur das eine Gebot. Wer weder tierische Lebensmittel, noch unmittelbar aus oder von Tieren erzeugte Produkte konsumiert, ist ein guter Mensch, ein richtiger Veganer.

Das kann zu absurden Konstellationen führen, dass Tiere eingesperrt als Haustiere gehalten werden. Oder dass geleugnet wird, dass in großen Teilen der Welt Tiere als landwirtschaftliche Nutztiere eingesetzt werden – etwa, um Felder mit Getreide oder Hülsenfrüchten zu pflügen. Auch liegt es außerhalb der grundlegenden Ethik, dass Menschen nicht ausgebeutet werden sollten.

Zur eigenen Verhaltensweise kommt die Überzeugung, dass die Welt nur dadurch zu retten sei, wenn alle Menschen auf tierische Produkte verzichten würden. Der Speziesismus muss überwunden werden. Für einen Veganer ist dieses Streben logisch und natürlich. Er sieht es als Gesetz der Vernunft, dass der Mensch vegan leben soll. Es erscheint ihm pervers, Tiere als Nutztiere zu halten. Entsprechend wird unter Omnivoren und Vegetariern für das Lebenskonzept geworben. Die vegane Überzeugung bringt diesen Missionsdruck mit sich.

Eine Religion?

Gerade weil die Lebensweise von ihren Anhängern als vernunftgemäß betrachtet wird, weil das Vegansein als einziger ethischer menschlicher Lebensstil gilt, ist der Veganismus auf dem Weg in die Religion. Die Ausschließlichkeit, mit der die Formen von Ernährung und Kleidung behauptet werden, steht dem Anspruch auf alleinige Wahrheit anerkannter Religionen in nichts nach.

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Uli in Gesellschaft am 06.09.2012 um 18.42 Uhr

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