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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Warum sich im Weltnetz kein finanzieller Gewinn erzielen lässt
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Ein Fernseher wird erfunden. Die Menschen können auf dem Gerät Programme empfangen. Der Wert für die Menschen ist Unterhaltung. Der Gegensatz zum bekannten Modell, dem Buch, das einmalig gekauft wird und so dem Autor seine Kreativität bezahlt wird, ist groß. Kaufe ich einen Fernseher, habe ich ein technisches Gerät, das ein Anderer mit seinen technischen Fähigkeiten zum Programmempfang gebaut hat. Geld hat der, der die Programme sendet, damit noch nicht. Also zahle ich Steuern oder Rundfunkgebühren an den, der mir den Inhalt zum Empfangsgerät immer wieder neu erstellt.
Ist es nun mit der „jüngsten“ Erfindung, dem Internet, dasselbe? Ein Kunde erwirbt das Empfangsgerät, bezahlt damit den technisch Versierten. Dann bezahlt ein Kunde regelmäßig Geld an den, der ihm die Inhalte des Netzes überträgt. Verglichen mit dem Fernseher ist hier die doppelte Zahlstruktur identisch. Das Verständnis ist nur ein anderes. Nicht für die Programme zahle ich meine Internet-Gebühr, sondern alleine für das Senden der Programme. Würde ich über meine Internet-Leitung Fernsehprogramme empfangen wollen, müsste ich –theoretisch– dem Erzeuger der Fernsehprogramme Geld bezahlen.
Im Internet hat aber keiner Lust, für irgendetwas Geld zu zahlen. Warum?
Die Antwort liegt in der Masse und der Qualität. Im Internet ist die Konkurrenz der Anbieter im Grunde unbegrenzt. Jeder kann theoretisch alles, was sendbar ist, anbieten. Und das geschieht dann auch tatsächlich so. Was bei Büchern durch die hohen Produktionskosten für eine hohe Qualität verhindert wurde – für ein Buch brauchte es einen Verlag, der die technischen Voraussetzungen zum Buchdruck hatte –, beim Fernsehen durch ein begrenztes und kontrolliertes Netz erschwert wurde – Senden darf man nur mit staatlicher Erlaubnis –, das schlägt beim Computer, wo Empfangs- und Sendegerät identisch sind, nicht mehr „zu Buche“.
Uli in Medien am 14.07.2010 um 21.34 Uhr
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