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Gedanken zu einem gekippten Kran in Mekka

Der Fall des Krans ein Zufall?


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Bild: Uli
 (© Eckdose)

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Der Bau und Umbau der Moscheen in Mekka ist trotz der religiösen Bedeutung keine Aufgabe einer religiösen Institution. Die Weisung geht von der Regierung aus. Auch islamische Gerichte und theologische Instanzen sind nicht selbstständig, sondern an die Beschlüsse des Königshauses gebunden. Der saudische Islam ist keine Religion mehr, sondern eine staatliche Ideologie. Doch nicht der König sollte Wächter der Religion und Herr über den Glauben sein. Gerade nach islamischer Vorstellung gibt es keinen anderen Herrn als Gott allein.

Am 11. September 2015 kippt nun also ein Kran um. Es ist ein Tag, an dem sich ein Mordanschlag jährt. Ein Mordanschlag, der im Namen Allahs ausgeführt wurde. Der Kran fällt auf das zentrale Heiligtum der Muslime. Der Zeitpunkt liegt wenige Tage vor einem als Dienst für Gott empfundenen Massentourismus. Der Kran kippt ohne menschliche Einwirkung, allein durch einen Wind, um.

Der Fall des Krans – ein Zufall?

Auf dem Kran steht „Liebherr“. Das liest sich fast wie eine Kurzzusammenfassung des „Höre Israel“, dem jüdischen Glaubensbekenntnis. Es schlägt sich im Doppelgebot der Liebe nieder, das alle monotheistischen Religionen kennen.

„Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“ (Ex 6,4f.)

In der Sprache des Glaubens setzt Gott hier Zeichen. Im alten Jerusalem war die Zerstörung des Heiligtums die Strafe Gottes für dessen Entweihung. Kriege und Katastrophen erklären sich die Glaubenszeugnisse des Alten Testaments damit, dass Gott sich aus Enttäuschung von seinem Volk abgewandt hat: „Wenn Euch das Heiligtum nicht mehr heilig ist, ist es mir nichts mehr wert.“ Die Pilgerfahrten zum Tempel verurteilten die Propheten im Auftrag Gottes. Kriege zu führen und gleichzeitig die Pflicht der Barmherzigkeit gegenüber den Armen zu vergessen, das gefällt dem Alleinigen nicht.

Während sich Millionen Muslime zur Hadsch nach Mekka aufmachen, irren Millionen ihrer Glaubensgeschwister in die entgegen gesetzte Richtung.

Nun zerschmettert ein Baukran am 11. September 2015 die heilige Stätte. Man könnte meinen, gläubige Menschen sind taub gegenüber der Sprache Gottes geworden.

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Uli in Philosophie am 16.09.2015 um 13.50 Uhr

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