Dieser Netzauftritt verwendet Sitzungs-Cookies
Näheres erfahren Sie in der Datenschutzerklärung.
Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Seite 2 von 3
Doch auch der zweite Festivaltag lässt was gute Musik betrifft nicht lange auf sich warten. Für eine Stunde gehört „Juli“ die Hauptbühne, vor der sich auch schon am Nachmittag einige Fans einfinden. Der sehr sympathische Auftritt lässt das Publikum im Tal nicht nur im Matsch baden, sondern gleichzeitig auch in den melancholischen Klängen ihrer wunderbar unkomplizierten Musik schwimmen. Der Höhepunkt und das Ende ist erreicht als sich die ganze Menge von der perfekten Welle tragen lässt und den Rat befolgt am besten gar nicht nachzudenken. Etwas später dann auf der Newcomer-Bühne präsentieren sich die französischen Vertreter des Emergenza-Wettbewerbs. Sie nennen sich „Le Tete Ailleurs“ und machen ihrem Namen mit ihrem ganz eigenen Sound, der durch das Akkordeon doch sehr an Frankreich erinnert, alle Ehre. Entzückend vor allem der Song „Je t`aime mon amour“, der einen an Zirkusmusik denken lässt und eher weniger an ein Liebeslied, und der nett gemeinte Versuch das ganze ins Deutsche zu übersetzten: „Isch liebe disch mein Lieber“! Schade nur, dass der Regen wieder mal einsetzt und die meisten das Ganze nur aus einiger, aber dafür trockener Entfernung begutachten. Zurück auf der Hauptbühne begegnet dem Taubertal-Besucher die fünfköpfige deutsche Band „Madsen“, die man schon fast als Familienbetrieb bezeichnen könnte, da sie zu drei von fünf Teilen aus Geschwistern besteht. Es lässt sich auf jeden Fall feststellen, dass da ein enormes musikalisches Talent in der Familie liegt, da sie mit ihrer geradlinigen Gitarrenmusik, versehen mit wunderbar eingängigen Melodien, überzeugen. In Verbindung mit den originellen und treffenden deutschen Texten sind Ohrwürmer garantiert, die direkt zum mitsingen verpflichten. Wehren ist zwecklos! Da kann selbst der immer noch andauernde Regen nichts daran ändern! Es folgt die schwedische Rockband „Mando Diao“, die dem Taubertal ihren zweiten Besuch abstatten und sich wieder mal gekonnt in Szene setzen. Die fünf Vollblutmusiker tauchen aus dem Nichts auf und verschwinden am Ende ganz unspektakulär wieder. Dazwischen rocken sie das Tal mit ihrem Sound, den sie selbst in den höchsten Tönen loben, und man sollte meinen, dass jetzt wirklich niemand mehr ganz unberührt einfach so still halten kann, was für den Hörerteil mit gutem Musikgeschmack durchaus zutrifft. Aber erstaunlicherweise lässt der Rest der Menge die Mando-Diao-Klänge mehr oder weniger begeistert über sich ergehen (obwohl kein Regen!), sei es, weil die übliche Frage von der Bühne aus ins Publikum nach der Konzentration des Alkohols im Blut auf Seiten der Festivalbesucher ausbleibt oder weil man den Schweden eben doch anmerkt, dass bei gewisser Routine die Leidenschaft ein bisschen verloren geht. Zu schade, wobei ein Konzert von „Mando Diao“ niemals ein ganz und gar schlechtes Erlebnis sein kann. Zur Krönung des Tages nehmen die „Beatsteaks“ aus Berlin das Taubertal komplett für sich ein und erreichen das was ihre Vorgänger nicht geschafft haben: das Tal bebt und man hat das Gefühl nicht nur „Jane became insane“! Kein Wunder bei der Energie und Spielfreude, die die Fünf ganz offensichtlich auf der Bühne haben. Mit ihrer absolut tanzbaren und mitreisenden Musik kommen sie total lässig und frech, aber dennoch sympathisch und ganz bestimmt nie langweilig rüber. Die Berliner lassen sich dann auch kein zweites mal darum bitten noch eine Zugabe zu spielen und noch eine und noch eine und noch eine....
idda in MAT: Events am 18.08.2007 um 12.18 Uhr
Werkzeuge: |