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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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30 Jahre Weinturm


Bild: Matyes
 (© Eckdose)

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Sonntag - wieder scheint die Sonne und ein wunderschöner Tag wartet auf uns Festivalbesucher. Zwar kann mich der musikalische Start des heutigen Tages nicht ganz überzeugen, allerdings bevorzuge ich im Moment sowieso die Hängematte im Schatten, die unsere Nachbarn erfreulicherweise als Allgemeingut erklärt haben. Und während ich dann mein Hab und Gut schon einmal langsam in den Kofferraum verlade höre ich aus der Ferne die Melodien der „Tanzkinder“, die sogar die mühselige Schlepperei erträglich machen. Sommerliche Leichtigkeit und der Drang zu tanzen brachten der Band schon wesentliche Erfolge ein und dem begeisterten Publikum gute Laune bei strahlendem Sonnenschein. Das neue Projekt des Weinturm – Mitbegründers Robert Hofmann, „Die Söhne Windsheims“, gaben darauf ihre Melodien – eine Mischung aus Rock, Grunge, Jazz und Oriental – zum Besten. Wer die Musik von „Babylon Circus“ kennt und liebt, wäre danach bei den „great bertholinis“ wahrscheinlich vor Freude in die Luft gesprungen, denn ihr Stil, bestehend aus viel Folklore, Polka und Country erinnerte schon sehr daran. „Musik machen, die weder Hautfarben, noch Genres oder ideologische und religiöse Begrenzungen kennt“, ist das Ziel von „Jahcoustix & the dubios neighbourhood“, die es tatsächlich schafften ein bunt gemischtes Publikum dazuzubringen, in der sengenden Hitze zu tanzen – kühlender Gartenschlauchregen inklusive.

Der Höhepunkt meiner Zeit auf dem zierlichen Festival sollte allerdings erst noch kommen. Die französische Band „10 rue d’la Madeleine“ vernichtete all meine Zweifel über die Qualität des Weinturms und über dass, was es zu bieten hat. Als Geheimtipp der französischen Alternative – Rock – Szene wurden sie in den Programmheften deklariert und als ich nach einer Stunde in der tobenden Menge den Weg zum Merchandisestand antrat bemerkte ich, dass nicht nur ich von den Jungs mit ihrer gnadenlos einzigartigen Mischung, aus harten energischen Rock und liebevollen Stücken überzeugt und begeistert war, sondern anscheinend mit mir das gesamte Publikum.

Um den Abend mit einem klassischen, dennoch imposanten Live – Spektakel zu beenden betrat die US - amerikanische Kultband „Tito und Tarantula“ die Bühne. Es sollte wohl bekannt sein, dass der Stil der Band einzigartig und mitreißend ist. Das Publikum auf dem Weinturm war sich offensichtlich dessen bewusst, denn wie es sich für den letzten Act eines Festivals gehört, gaben sowohl Band, als auch Publikum noch einmal alles.

Aber nicht nur spät in der Nacht und vor der „großen“ Bühne sprühte es vor Begeisterung und Spass. Die Besucher des Kinderprogramms ließen sich von Kabarett, Mitmachmusik, Zaubertricks, Stelzenmännern sowie Feuershows mitreißen und die Artisten der Kleinturmbühne überzeugten sowohl das junge, wie das etwas ältere Publikum mit ihren urkomischen Charme und einfallsreichen Ideen.

Um das Weinturm noch imposanter zu gestalten, fehlte es natürlich auch nicht an Jubiläumsaktionen: Preise wie vor 30 Jahren, ein Fackeltanz zu rhythmischen Klängen, Weinturm Buttons, ein riesiges Bungee – Trampolin, dessen Benutzung umsonst und für Jeden zugänglich war und vieles, vieles mehr..... Einzigartig und Hervorzuheben ist sicherlich auch die Absicht ein Wochenende lang zu feiern und sich dabei keinen Alkohol- und Drogenexzessen hinzugeben. Das Motto: „Gib dir die Bands und nicht die Kante“, klingt zwar etwas abgedroschen, ist meiner Meinung nach aber der Schlüssel zum Erfolg, der 30- jährigen Geschichte eines Festivals, dass sich treu bleibt und auf Qualität setzt, sowohl bei den Bands, als auch bei den Preisen, sowie bei seinen Besuchern. So ermöglichten reichliche Aufklärungsstände sich Informationen zu holen und gaben die Chance sein Wissen zu testen.

Und man mag es kaum glauben, aber das Weinturm blieb ein Festival ohne Alkohol- oder Drogenexzessen im familiären, extravaganten Rahmen, das man sämtlichen Musik-, Frischluft- und Tanzfreaks nur empfehlen kann! Mich hat’s überzeugt!

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KnuschbiSchnitzel in MAT: Events am 08.08.2007 um 13.37 Uhr

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