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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Samstag, der 07.07.07. Ein denkwürdiges Datum, doch das schert mich im Moment wenig. Um 6 Uhr frühs werde ich von meinem Vater geweckt, letzte Vorbereitungen müssen getroffen werden denn es soll ja bald los gehen. Wäre man mal am Abend zuvor früher ins Bett... doch da muss ich jetzt wohl durch. Nach dem Frühstück werden die letzten Sachen eingepackt, genügend Proviant darf schließlich nicht fehlen, und ins Auto verladen. Ein letzter Check ob die wichtigesten Dinge – Wanderschuhe, Treckingsocken und Sonnencreme zum Beispiel, die wirklich wichtigen Sachen eben – auch mit an Bord sind, dann kann es los gehen. Der erste Halt ist nicht weit entfernt, am Autobahnrasthof „Ellwanger Berge“ müssen wir auf die übrigen Teilnehmer der Tour warten. Und das nicht zu knapp, erst nach einer dreiviertel Stunde treffen die Fehlenden ein... aber zum Glück habe ich ja auch an Lektüre gedacht. Als die Truppe zusammen ist wird sich erst einmal vorgestellt... bis auf mich kennt eigentlich jeder jeden, da sie schon vorher zusammen auf alpinen Pfaden gewandelt sind. Unser Bergführer und Organisator ist Pharma-Referent, die anderen Teilnehmer ausnahmslos Kollegen meines Vaters. Bzw. Kolleginnen, eine Frau ist auch dabei. Alles nicht unbedingt meine Altersgruppe; aber was soll’s... das wusste ich auch vorher. Und der Stimmung tut das keinen Abbruch.
Nachdem nun jeder mal meinen und ich die Namen der Anderen gehört habe und sich die sieben Personen so gleichmäßig wie möglich auf die zwei Autos verteilt haben kann es endgültig losgehen. Die Fahrt verbringe ich abwechselnd lesend und schlafend, es kann wohl nichts Außergewöhnliches passiert sein.
Gegen Mittag kommen wir in Ehrwald, einem österreichischen Ort am Fuße des Zugspitzmassivs an. Und nachdem die letzten Nahrungsmittel von der Kühltasche in die Rucksäcke transferiert sind und die Autos an strategisch günstigen Punkten geparkt sind geht`s los. Die heutige Etappe ist überschaubar, gewissermaßen zum Aufwärmen geeignet. Nur 500 Höhenmeter sind zu bewältigen, vom Ort Ehrwald zur „Ehrwalder Alm“, ein Berggasthof mit Übernachtungsmöglichkeiten. Wir haben uns Plätze im sehr komfortablen „Matratzenlager“, ein Zimmer voller bequemer Stockbetten, reserviert. Die Zeit bis zum Abendessen wird von den meisten, mir inklusive, Zeitung lesend in der Sonne verbracht. Andere nutzen sie für eine (warme) Dusche oder ein Entspannungsschläfchen. Das Abendessen ist gut und reichlich, danach wird natürlich noch geplaudert und so manche Anekdote aus der Welt des Bergsteigens sowie der Berufswelt des Arztes findet geneigte Zuhörer. Gegen 22:00 Uhr verkriechen wir uns schließlich in die Betten.
Der nächste Tag, Sonntag, beginnt wiederum früh. Um 6:15 Uhr klingelt der Wecker bzw. das Handy. Da man ja nichts zu übertreiben braucht, bleibe ich noch ein halbes Stündchen liegen und komme pünktlich zum Frühstück um 7:00 Uhr aus der Dusche. Nachdem alle gesättigt sind und als die Sonne gerade über den ersten Bergkamm steigt brechen wir bei wunderschönem Wetter auf. Der Anfang ist gemütlich, wir bewegen uns auf mehr oder weniger breiten Wanderwegen. Kurz unterhalb der Baumgrenze machen wir die erste Trinkpause – und sind nur noch zu sechst, dem siebten Mann geht es offensichtlich zu langsam und er ist schon gut einen halben Kilometer voraus. Doch davon lassen wir uns nicht beeindrucken und setzen unseren Weg fort. Wenig später die erste Quasi-Ernüchterung: es geht bergab. Die zuvor mühsam erkämpften Höhenmeter schwinden wieder dahin, doch es gibt keinen anderen Weg. Aber auch das gehört dazu, schon bald haben wir diese Etappe überwunden und sind wieder am Aufstieg. Und zwar am ersten richtig steilen Aufstieg der Tour, das letzte Stück vor dem sogenannten „Gatterl“ das die Grenze zwischen Österreich und Deutschland darstellt.
Hann0r in MAT: Sport am 15.07.2007 um 21.23 Uhr
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