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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Farblich scheinbar an die grüne Jahreszeit angepasst, liegt der Gründonnerstag kurz vor dem Abschluss der Passionszeit. Er wirkt irgendwie sperrig vor den Ostertagen. Während der Karfreitag und das gesamte Ostern an sich sehr kryptische Namen tragen, scheint der Name des Donnerstags offensichtlich. An diesem Tag isst man Grünzeug. Logisch!
Da hat der Volksmund mit seinem Brauchtum an der Religion vorbei gedacht. Der Name leitet sich von „greinen“ ab, was „weinen“ heißt. Der Donnerstag ist also der Klage-Donnerstag, weil an diesem Tag der Verhaftung Jesu gedacht wird.
Den Spinat oder die Suppe mit den vielen Kräutern gibt es unabhängig von der Farb-Verwechslung. Diese hat ihren Ursprung in der Fastenzeit, die am Ende der Winterzeit eingelegt wurde. Vor dem Umschwung der Jahreszeiten, der auch auf einen Organismus einwirkt, schützt die entgiftende Wirkung des Fastens. Die Kräutersuppe stärkt zusätzlich das Immunsystem – und das wohl schon seit der Zeit der Kelten. Eine Autorin reiste in den fünfziger und sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch Europa und Kleinasien, wo sie auf abgelegenen alten Bauernhöfen überall ähnliche Bräuche antraf. Unter anderem auch die Kräutersuppe.
Auch wenn ursprünglich keine Verknüpfung zwischen Kirchenfest und Speiseplan lag, so wäre doch der gegenwärtige Name ganz gut zu deuten. Aus Achtung vor der Selbstopferung Christi verzichtet man an diesem Tag auf Fleisch und isst bewusst Grünes.
Uli in Gesellschaft am 21.04.2011 um 18.28 Uhr
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