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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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Einwände gegen die Behauptung, im Kulturraum sei kein Platz

Von Wölfen, Bären und Menschen


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Bild: Uli
 (© Eckdose)

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3. Der fehlende Wille

Zudem stört mich die offensichtliche Weigerung, Lösungen zu finden.

Ja, wir müssen die Gefahr nicht wegen falsch verstandener Naturromantik herausfordern: Mörder kommen nicht nur zum Zweck der Resozialisation ins Gefängnis. Triebtäter können in unserem Rechtssystem in Sicherheitsverwahrung kommen. Sogar nicht schuldfähige Personen, die aufgrund psychischer Erkrankungen eine Gefahr für sich oder andere darstellen, sperrt unsere Gesellschaft ein.

Insofern sollten Bären nicht unbedingt mordend durch die Villengärten des Berliner Speckgürtels ziehen oder picknickend den Englischen Garten in München belegen. Das sind eindeutige Kulturräume. Doch warum darf der Bär nicht in einzelnen entlegenen Bereichen der Alpen unterwegs sein, wenn er dort sein Auskommen findet? Muss denn der Mensch jeden Berg besteigen und jede Klamm als Joggingstrecke in Besitz nehmen?

Und hier frage ich mich, warum mit so verschiedenem Maß gemessen wird. Niemand von Verstand käme auf die Idee, auf einer Autobahn joggen zu gehen oder in einem Schießstand zu spazieren. Auf manchen Golfplätzen, die bisweilen erhebliche Flächen beanspruchen, ist zum Teil wegen „Lebensgefahr“ das Spazierengehen verboten.

Der Bär hält sich, anders als die Golfspielenden, nicht an die Platzgrenzen. Das ist ein Problem für seine Ansiedlung in nicht besiedelten Bereichen. Seltsamerweise gelingt es ausgerechnet in den USA, wo man jemanden für zu heißen Kaffee verklagen kann, Wildtiere in Nationalparks einzuhegen. Von dort liest man auch immer mal wieder von Einzelnen, die meinten, auf Bisonweiden zu zelten oder im Schwefelwasser zu baden seien gute Ideen. Die Haftung erklärt sich durch die Verhaltensregeln des Nationalparks. Mir kommt der Verdacht, dass man das mit dem Nationalpark in unserem Kulturland in etwa so ernst meint wie mit dem Ausstieg aus fossilen Energieträgern.

4. Die mangelnde Konsequenz

Einen vierten und letzten Aspekt mache ich noch aus: die mangelnde Konsequenz.

Deutschland ist im Grunde ein so eng besiedelter Kulturraum, dass an jeder Ecke ein Mensch gefährdet werden könnte. Daraus müsste sofort eine Politik des umfassenden Schutzes folgen. Autos und Maschinen, die Feinstaub in dicht besiedelten Bereichen ausstoßen, sollten sofort verschwinden und nie wieder zugelassen werden. Vom Tabakkonsum im Beisein nichtrauchender Menschen ganz zu schweigen! Unsere Gesellschaft schadet bewusst und absichtlich Menschen.

An Folgen des Tabakkonsums und schlechter Luft sterben mehr Menschen in Deutschland (und weltweit) als an Wolfs- oder Bärenangriffen. Verlogenerweise wollen dieselben politischen Gruppen, die dem Wolf die Einreise verweigern, weiterhin dem schadstoffausstoßenden Auto seine Spur bahnen oder die Zigarette glimmen lassen. Wenn wir den Schutz der Menschen als höchstes Gut auffassen, sind der Ablehnung des Wolfes zugleich die Forderungen anzuschließen, gesundheitsgefährdende luftverschmutzende Autos und Maschinen aus dichtbesiedelten Gebieten zu entfernen und absichtlich gefährdende Handlungen wie das Rauchen zu verbieten.

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Uli in Lebenskunde am 02.07.2023 um 19.45 Uhr

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