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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Vorbereitung zum 1. Advent
Lebkuchen kann man natürlich schon lange kaufen. Auch wer diszipliniert noch bis zum 1. Advent mit dem Verzehr gewartet hat, wurde durch die schokoladige Präsenz am Quengelwarenbestplatz im Supermarkt darauf aufmerksam gemacht: Bald ist wieder Weihnachten.
In der Innenstadt schoben sich am Voradventssamstag die Menschenmengen durch die Straßen. Quader in Geschenkpapier voller Bäumchen und Sternchen lugten aus ihren Taschen. Eine Mutter wusste zu berichten, dass sie natürlich längst mit ihren Kindern Plätzchen gebacken hat. Bis zum 1. Advent sollten die freilich auf dem Tisch stehen. Eine andere erzählte stolz, wie die ganze Wohnung bis zum 1. Advent weihnachtlich herausgeputzt ist. Bis zum 1. Advent.
Wer heute keine Plätzchen vor sich hat, keinen Adventskranz, an dem die erste Kerze brennt, keine weihnachtlich geschmückten vier Wände, der könnte glauben, er hätte etwas falsch gemacht. Er hätte alle Zeichen ignoriert, die Prioritäten falsch gesetzt und deshalb sei nun eben noch nicht alles fertig bis zum 1. Advent.
Überraschung! Man ist nicht zu spät dran, wenn am 1. Advent die Plätzchen noch nicht fertig sind. Man hat nichts falsch gemacht, wenn am Fenster noch kein Bogen leuchtet, am Kaminhaken noch keine überdimensionierte Weihnachtssocke und an der Eingangstüre noch kein grün-roter Kranz aus Fröbelsternen hängt.
Um es sich so richtig weihnachtlich einzurichten, muss man nicht zum 1. Advent schon bereit sein. Der Advent ist doch die Vorbereitung auf Weihnachten! Nie ist die Vorbereitung das Fest selbst. Sogar Maria, Josef und der Esel sind am 1. Advent noch nicht in Bethlehem – sonst hätten sie ja einen Platz in der Herberge mit Frühbucherrabatt bekommen. Bis das Jesuskind in die Krippe in Bethlehems Stall gebettet wird, dürfte dieser noch zwei bis drei Mal gemistet worden sein.
Im Advent haben wir Menschen Zeit, uns von neuem einzurichten. Es gibt genug Stunden am späten Nachmittag und am Abend, die wir Plätzchen backend und Sterne verteilend verbringen und uns dabei so richtig adventlich fühlen können. Es gibt genügend Stunden mit Kerzenlicht und Lebkuchen, in denen wir Weihnachtsgeschichten lesen, Weihnachtslieder singen und hören oder bei einer Tasse Gewürztee darüber sprechen können, was es für Dich und mich bedeutet, dass Gott in die Welt gekommen ist.
In diesem Sinne: Eine gesegnete Adventszeit!
sophie und Uli in Lebenskunde am 02.12.2018 um 15.43 Uhr
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