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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Zu Besuch beim Sammlertreffen für Jugendstilfliesen in Offstein
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Als Nicht-Sammler fallen wir im Offsteiner Heimatmuseum sofort auf. Keine anderen der wenigen Besucher lassen sich so viel Zeit, um die spannende Geschichte der Offsteiner Fliesen zu studieren und die mitgebrachten Exemplare der Sammler zu bestaunen. Es ist ein Nischenhobby, für Einzelne eine Passion. Die meisten hängen ihm an, weil schöne, hochwertige Gegenstände relativ günstig zu bekommen sind. „Wir wollten eigentlich Jugendstil-Gläser sammeln, aber da hätten wir uns im Jahr nur eines leisten können“, erzählt ein Ehepaar, das seit 30 Jahren den Wandschmuck sammelt, tauscht und verkauft. Der Mann stammt aus Schramberg im Schwarzwald – neben Offstein ein weiterer Ort für die Keramik. Begeistert zeigt er uns, wie an Keramikmotiven aus 200 Jahren der Zeitgeist und damit die Zeitgeschichte ablesbar sind.
Ein Händler mit sehr hochwertigen Fliesen führt uns ein in die Preisgruppierung. Hochgeprägte Seerosenmotive etwa sind häufig gewesen, diese kommen mit dreißig bis vierzig Euro über den Tisch. Das teuerste sind die abstrakten geometrischen Motive wie die von Behrens. „Vor fünfzehn Jahren habe ich für solche noch 350 Euro bekommen“, sagt der Händler über die Kacheln in normaler Größe mit eher unscheinbaren Mustern. Großformatige Frauenbilder stammen meist aus der Nürnberger Manufaktur Johann von Schwarz, erkennbar am Siegel „JvS“. Dafür sind nach wie vor einige hundert Euro fällig.
An der Prägung sind die Manufakturen erkennbar. Diese Fliese stammt von den Tonwerken Offstein.
Uli in Kunstkultur am 18.06.2017 um 13.09 Uhr
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