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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Wortverschleiß in der Netzkultur
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Haha! Trololo!
Immer beliebter wird derzeit der fabelhafte „Troll“. Eigentlich ist er ein Sprachbild für eine Person, die in einer Diskussion Aufmerksamkeit auf sich zieht mit provokativen Aussagen. Meistens sind dies „politisch inkorrekte“ Minderheitenmeinungen oder unhaltbare Stammtischparolen. Ein Troll begibt sich beispielsweise ins Tierfreunde-Forum und erzählt, dass er seine Meerschweinchen zu Mettwurst verarbeiten möchte. Für Außenstehende kann diese offensichtliche Provokation dann witzig sein, wenn die Diskutierenden wie vom Troll erwünscht auf die Äußerung eingehen und die dumme Aussage mit Argumenten zu widerlegen versuchen. Im Gegensatz zu einer ernsthaften Minderheitenmeinung arbeitet der Troll selbst nicht mit Argumenten. Ihm ist seine Position meist sogar zweitrangig.
Dieses Humorpotential für Außenstehende hat dem Troll das Vorurteil eingebracht, dass er ein Spaßvogel sei. Seither wird jede Satire und jeder offensichtliche Schabernack als „Troll“-Aussage interpretiert. Wird dagegen einmal wirklich getrollt, fehlt vielen die Hellsicht, eine Provokation zu erkennen. Immerhin hat der Troll der Generation Facebook ein neues Argument geliefert, wenn weitere Argumente ausgegangen sind: „Don’t feed the Trolls“.
Uli in Gesellschaft am 25.04.2012 um 16.26 Uhr
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