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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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Warum (den meisten) Bloggern nicht zu trauen ist

Der Punkt an der Sache


Bild: Uli
 (© Eckdose)

Wenn man mit dem Füller einen Punkt auf ein Löschpapier drückt, dann erscheint er zunächst wie ein Punkt. Sieht man länger zu, verschwimmt die Tinte. Wellenförmig breitet sich der Klecks aus. Was bleibt, ist ein verschwommener Kreis.

So ist es, wenn im Internet eine Botschaft verbreitet wird. Man schreibt einen Text über eine Sache. Der Text steht da. Dann aber, nach fünf Minuten, entstehen die ersten Kommentare. Menschen fangen an, um die Wette zu twittern. Die Diskussion verlässt den Punkt, das Thema wird zum Kreis. Konkreter: Es ist unmöglich, eine Nachricht als Nachricht zu verbreiten. Das Internet ist wie Löschpapier.

So ging es mit der Information darüber, dass der Freistaat Bayern an seine Schüler Lobbymaterial gibt. Stefan Niggemeier hat den Fall seinen Lesern spannend dargestellt. Auch er wies darauf hin, dass hier eine Lobby die Unterrichtsmappe erstellt hatte. Es entstand sofort ein „Shitstorm“. Die Lobby war nämlich die Zeitungs-Verlegerlobby. Der Inhalt der Mappe war, dass man Blogs nicht blind vertrauen sollte, Zeitungen dagegen der Sorgfaltspflicht unterlägen.

Im ganzen Chaos und aller Aufregung übersahen die „blöden Blogger“ das Problem: Die Tatsache, dass die Wirtschaft mit Unterstützung des Kultusministeriums direkt die Schulen beeinflusst. Auf dem Weg in die „seriöse“ Zeitungswelt verlor sich dann der Punkt im schwammigen Kreis. Die „Arbeitsgemeinschaft Social Media“ widersprach vehement der „einseitigen Darstellung von Bloggern“. Und ein Schreiberling bei „Welt Online“ dachte sich dann: Typisch, die Blogger sind nur am Motzen, wenn mal jemand die Wahrheit sagt.

Wer aber „schau[t] genau hin“, dass hier überhaupt Gruppen, die etwas verkaufen möchten, ungehindert Werbung und Indoktrination im Unterricht durchführen dürfen?

Uli in Medien am 02.02.2011 um 19.36 Uhr

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