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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
für Tagfalter und Nachtdenker

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Ich und Du als Innenarchitekten

zwischen-menschlich


Urheber*in: Gerd Aretz
 (Creative Commons)

Endlich zurückgelassen. Den Raum, den Schreie formen. Schuldzuweisungen und Streit. Nachhallend dröhnt der Kopf. Das Wort „Du“ kann entsetzlich schmerzen. Immer dann, wenn aus Zuspruch Anklage wird.

Nahezu bösartig wird eine Silbe zur Monotonie der Vergegnung.

Wer „Du“ spricht, schafft immer Distanz. Raum entsteht zwischen dem Ich und dem Du. Die Spielpartner werden zu Innenarchitekten. Blicken sie sich an? Sprechen sie sich an? Sind sie ansprechend? Fühlen sie sich angesprochen? Gleichklang, Harmonie. Gutatmosphäre möglich auch ohne Feng-Shui.

Entsteht kein Dia-Log, wird die Luft dick. Durch Unverständnis, Vorwürfe, Überheblichkeit, Ich-Zentriertheit. Das Spiel wird zu einem um Macht. Der Schwächere verlässt den Raum. Weite. Aufatmen. Endlich. Trotz unzufriedenem Gefühl im Rücken. Der vermeintlich Stärkere bleibt mit seinem Freund der Einsamkeit zurück.

Beide, das Du im Innenraum und das Ich im Draußen – wahlweise umgekehrt – wissen es: Am Menschsein sind sie vorbeigeschrammt. Gescheitert. Das Level müssen sie wiederholen. Vielleicht klappt es beim nächsten Mal. Mit mehr Offenheit, Ehrlichkeit, Du-Bezogenheit. Vielleicht schaffen sie es dann: Am Du zum Ich zu werden.

sophie in Philosophie am 14.09.2010 um 10.47 Uhr

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