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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
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Schluss mit faulen Ausflüchten


Bild: Uli
 (© Eckdose)

Schluss scheint nun in Dinkelsbühl zu sein mit der dauernden Belastung durch LKW-Verkehr. Seit Dezember häufen sich die Signale in den Medien, dass die Ortsdurchfahrt für Durchgangsverkehr von Fahrzeugen über 7,5 Tonnen gesperrt werden würde. Seit Jahresbeginn nun sind die neuen Schilder deutlich sichtbar und bedeuten eine Erleichterung für die Anwohner. Mit dem 2.1.2009 ist die Regelung in Kraft getreten.

Als vor vier Jahren, am 1. Januar 2005, das LKW-Mautsystem „Toll Collect“ auf Deutschlands Autobahnen installiert worden war, begannen die ersten Laster zu rollen. Besonders gut ausgebaute Bundesstraßen parallel der Autobahnen wurden von Speditionen benutzt, um den neuen Kilometerkosten zu entgehen. Die B25 war dabei beliebtes „Opfer“, bietet sie doch zudem eine gute Abkürzung von A6 bzw. A7 zur A8 nach München.

Grundsätzlich wäre das Ganze kein Problem, sind doch schließlich Straßen zum Fahren gebaut. Doch führte die Strecke leider den Fernverkehr durch drei Kleinstädte und mehrere mittelgroßer Gemeinden, ehe sie gut ausgebaut über Donauwörth nach Augsburg führte. So nahm merklich das LKW-Aufkommen in Dinkelsbühl zu; Zählungen bestätigten die gespürte Steigerung. Wenn man an einem normalen Wochentag in Dinkelsbühl „mal eben so“ zur Post wollte, konnte man vor lauter LKW kaum links abbiegen. Hinter den Ampeln standen durchaus schon Reihen von vier bis fünf Brummis, die bedrohliche Schatten warfen. Situationen in Feuchtwangen und Nördlingen zeigten Ähnliches.

Klar: eine Umgehungsstraße wäre eine mögliche Lösung gewesen. Doch die kostet Geld – und Zeit. Bis dahin hätten die südwestmittelfränkischen Bewohner zahlreiche schlaflose Nächte durchwachen müssen. So handelten schnell die Lokalpolitiker. Große, weiße Sperrschilder wurden aufgestellt. Schon auf der A6, kurz vor der Abfahrt Feuchtwangen-Nord, die zur B25 herunterführt, wiesen die Schilder auf das LKW-Verbot hin. Nach wenigen Tagen schon mussten diese aber mit roten Klebestreifen ungültig gemacht werden: per Eilinstanz war der behördliche Eingriff in den Verkehr verboten worden.

Die Gründe lagen in der fehlenden Übersicht, kann man zusammenfassend sagen. Zahlreiche Ausnahmen machten das Verbot nahezu gegenstandslos.

Das wiederum freute die Speditionen aus dem Schwäbischen. Gemeinsam mit der Aalener IHK und württembergischen Bürgermeistern versuchten sie, gegen die erneuten Dinkelsbühler Bestrebungen anzukämpfen. Vergebens, denn die große Kreisstadt hatte die bayerische Landesregierung zur Unterstützung. Damit konnten Bedenken zerstreut und taugliche Ausnahmeregelungen für tatsächlich betroffene Fahrunternehmen gefunden werden. Nicht nur ein runder Tisch wurde da abgehalten!

Nun sind übersichtliche Tafeln an den alten Standorten angebracht. Ein Grundsatzurteil im vergangenen Jahr hatte den Weg geebnet, den Mautflüchtlingen nun doch wirksam die Durchfahrt zu verwehren. Freuen können sich noch die Anwohner Dinkelsbühls und Feuchtwangens. Nördlingen hat mittlerweile seine überfällige Ortsumgehungsstraße.

Uli in MAT: Region am 06.01.2009 um 00.49 Uhr

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Lustig wirds - wie gestern beobachtet - wenn die trotzdem noch fahrenden LKWs inklusive ’ner PKW-Schlange hinter einem sonntagsfahrend/schleichenden Sonntagsfahrschleicherpersonenkraftwagen hertuckern. Und da regen sich die Leute über die böhsen Mautflüchtlinge auf...

Hann0r am 08.01.2009 um 14.14 Uhr.


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