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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Fenster vom 02. Dezember
Das ist schon so eine verrückte Sache mit den Temperaturen. Im Sommer ist es knallig heiß, sodass die Pflanzen verdorren. Im Herbst lassen die Bäume, deren Blätter noch nicht verdorrt sind, diese fallen, um den Winter scheintot zu überdauern. Und dann kommt da noch die Geschichte mit den Samen. Unbeschadet halten sie es im bitteren Schnee aus, um im Frühjahr einen neuen Kreislauf zu beginnen.
Nein, Jahreszeiten sind nicht das Thema des gefragten Liedes. Doch bilden zwei von ihnen Teile eines Sprachbildes in der dritten und letzten Strophe. Diese handelt, wie auch die ersten zwei Verse, von dem Höchsten der Gefühle, das die Sängerin mithilfe einer zweiten Stimme empathisch preist. Nicht nur an Heiligabend kann das Lied, sauber vorgetragen, dazu sorgen, dass auch der letzte gefühlskalte Mensch entsetzt feststellen muss, dass seine Augen tatsächlich feucht geworden sind.
Feucht ist auch die Eigenschaft des ersten Bildes, das das Gefühl umschrieben soll. Übrigens ist unversteckt bereits das dritte Wort jene Emotion. Gerade indem sie genannt wird, macht das Lied keinen Hehl daraus, kitschig zu sein. Mit sehr geringen Akkord-Anforderungen kann den englischen Text fast jeder singen. Doch die gewaltige Steigerung in der Dynamik, das Abdriften hin zu Moll je gegen Ende der Strophe lässt Interpreten, die weder hoch noch laut noch richtig singen können, alle Gefühle, die das Lied im Zuhörer weckt, absterben.
Genug zur Musiktheorie. Wer anhand des Textes auf den Titel kommen möchte, kann sich nicht mit einem Kehrvers helfen. Den gibt es hier nicht, denn die Melodie hat mit ihrer Mollpassage guten Wiedererkennungswert. Dem feuchten Wortbild der ersten Strophe entgegnet das lyrische Ich mit einem eigenen Bild, zu dem auch zwei der oben genannten Jahreszeiten passen. Das Gefühl übrigens ist keine Person, sondern entstammt einer Person, in diesem Fall dem lyrischen Du. Ohne dem, was das Du sei, könnte weder der Titel des Liedes noch dieses wichtige Hauptmotiv entstehen.
Die zweite Strophe handelt übrigens von Schüchternheit und fehlender Erfüllung.
Wie heißt das Lied und durch wen ist es berühmt geworden? Fragen und Ideen in die Zetteldose einwerfen!