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Theodizee ist keine Frage des Atheismus

Es gibt keinen Gott und er ist gut


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Bild: Uli
 (© Eckdose)

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Zwei Anforderungen stehen nun da, die logisch aus dem Geschehen in der Welt geschlossen wurden. Die Anforderungen widersprechen sich: Gott soll böse und gut sein. Das Schlechte schließt das Gute aus. Es gibt kein solches Wesen, das gut und schlecht ist. Nun ist man versucht, daraus die Nichtexistenz zu folgern.

Das wäre nur ein Trugschluss. Aus Eigenschaften kann nicht auf die Existenz oder Nichtexistenz geschlossen werden.

Ein Beispiel. Die Aussagen

„Die Ampel ist grün.“

„Die Ampel ist rot.“

schließen sich zwar logisch aus. Sie wären aber nicht ausreichend, um zu begründen, dass es die Ampel nicht gibt.

Bei einer Ampel kann gemessen werden, ob sie grün oder rot oder beides ist. Bei einem höchsten Wesen geht dies nicht. Keine Aussage über Gott ist beweisbar. Das liegt bereits in der Eigenschaft als höchstes Wesen.

Jede Eigenschaft, die jemand dem höchsten Wesen zuspricht, ist Glaube.

„Es passiert auf der Welt so viel Schlechtes. Da kann es keinen Gott geben.“

Diese Aussage ist eine implizite Aussage über eine Eigenschaft Gottes: Schlechtes auf der Welt steht nicht im Widerspruch zu Gott. Das Schlechte auf der Welt steht im Widerspruch zu einem Gott, der gut ist.

Wer aus dem Schlechten, das auf der Welt passiert, folgert, dass es keinen Gott gibt,

glaubt, dass der Gott, den es nicht gibt, gut ist.

Der Gott, den es nicht gibt, erhält damit eine Existenz außerhalb der Existenz zugeschrieben. Das wiederum liegt nahe bei der Vorstellung eines Schöpfergottes. Das höchste Wesen hat ein Sein außerhalb des Seins.

Theodizee ist keine Frage des Atheismus. Wer sie stellt, bewegt sich bereits auf dem Boden von Glauben und Glaubenszweifeln. Das ist weit entfernt vom Atheismus, der gänzlich ohne Gott mit dem Schlechten auf der Welt zurechtkommen muss.

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Uli und sophie in Philosophie am 07.09.2013 um 11.59 Uhr

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