Zur Startseite Eck.Dose

Der Blog des Goldseelchen-Verlags
für Tagfalter und Nachtdenker

Der Blog des Goldseelchen-Verlags



Gibt es mehr, als im Universum messbar ist?

Mehr, als man sieht


Für eine größere Ansicht anklicken.
Bild: Uli
 (© Eckdose)

Es gibt Dinge, die existieren nur zufällig, das heißt, obwohl es sie gibt, könnte es sie mit der gleichen Begründung auch nicht geben. Beispielsweise ist es für das Universum wahrscheinlich unerheblich, ob im Hof ein Vogelbeerbaum steht oder nicht. Die Vögel würden ihre Beeren woanders suchen. Ebenso ist es zufällig, dass man selbst existiert. Man hätte bei seiner Geburt sterben können oder nie gezeugt worden sein. Die Welt würde jetzt nicht anders sein.

Alle Lebewesen können sterben. Alle Dinge, die zur Zeit existieren, sind irgendwann einmal entstanden und werden irgendwann einmal nicht mehr sein bzw. in einem anderen Zustand sein. Das gilt für Planeten wie auch für Sonnen und Sonnensysteme.

Angenommen, die Theorie stimmt, dass das Universum sich ausdehnt, müsste auch die Auswirkung der Kraft schwächer werden, mit der Gegenstände aufeinander wirken (Schwerkraft), somit wird es irgendwann einen Zeitpunkt geben, an dem das Universum kalt ist und keine neuen Dinge mehr entstehen aus den vorhandenen Elementen. Damit neue Sonnen oder andere Dinge entstehen können, müsse dann irgendeine Bewegung von außen in das System kommen. Damit ist noch nicht logisch begründet, dass es etwas außerhalb gibt. Könnte ja gut sein, dass das Universum sich einfach ausdehnt und damit abkühlt und irgendwann dunkel und wie tot stillsteht.

Das Ausdehnen ist eine Bewegung mit einer deutlichen Richtung nach außen. Will man diese Bewegung zurückverfolgen, dann kommt man zum Schluss, dass alle Bestandteile des Universums einmal auf engem Raum zusammen waren. Urknall-Theorie. Das Universum hat demnach einen Anfang (wenn es sich nicht seit aller Ewigkeit immer wieder ausdehnt und bis auf einen Punkt kollabiert).

Es müsste also eine Zeit gegeben haben, in der es nichts gab. Aus Nichts kommt aber nichts, alles hat seinen erklärbaren Ursprung.

Wenn man diesen Ursprung beschreiben will, hat man die Diskussion beendet und eine Ebene eingeführt, der man all das zuschreibt, was man weder beweisen noch begründen noch messen kann. Entweder, man macht es wie die antiken Philosophen und sagt, dies sei die zugrunde liegende Welt oder der eine Grund. Alternativ kann man versuchen, alles in einer unendlichen Kette von Gründen zu begründen. Bis man doch wieder an den Punkt kommt, wo man nach dem Ursprung fragt.

Uli in Philosophie am 29.03.2012 um 17.05 Uhr


Text von https://eckdose.de?art=264 . Alle Rechte vorbehalten.