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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
Oder ein Bekenntnis zur Unperfektion
Wir leben in einer Welt. Vieles will in dieser einen Welt perfekt sein. Wenig ist es tatsächlich. Der Beispiele bedarf es nicht.
Beispielsweise möchte ich auf Körperperfektionalisierungen oder Weltfriedensillusionäre gar nicht erst zu sprechen kommen. Diskrepanz zur Perfektion zeigt sich im eigenen Leben durch das Gefühl der Schwäche, der Unzulänglichkeit, dem erdachten Ideal, das als undenkbar weit entfernt der eigenen Realität erfahren wird. Wir haben ein Bedürfnis nach Perfektion ohne dass die Umsetzung der Idee vom Perfekten irgendwo greifbar wäre.
Vielleicht aber, so kann man überlegen, ist Bedürfnis nach Perfektion auch die Sehnsucht nach einem Ideal, das nur ein anderer Name für Gott ist. Dann näherten wir uns – im besten Falle – innerweltlich, asymptotisch, einem Zustand, ohne ihn ganz zu erreichen. Innerweltlich. Innerzeitlich. Innermenschlich. Vielleicht aber fällt es uns dann irgendwann wie Schuppen von den Augen: Da ist sie, die Perfektion! Dann leben wir irgendwann in Perfektion ohne jemals perfekt gewesen zu sein. Leben in einer Welt, aber in einer anderen, einer zweiten, einer wirklichen. Vielleicht ist das dann ein anderer Name für Himmel.
sophie in Philosophie am 23.07.2010 um 10.21 Uhr
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Nuja es stellt sich die Frage wie die angestrebte Perfektion geartet ist, wie liegen die Wertigkeiten, mit welchem Ehrgeiz wird sie verfolgt und mit welchen Mitteln.
Desweiteren denke ich, dass Perfektion ein falsches Wort ist, da es etwas abgeschlossenes beschreibt. Nur gibt es leider nichts beständiges oder abgeschlossenes. Das einzig beständige ist die Veränderung und eine Veränderung entwickelt sich, etwas sich entwickelndes ist nicht Perfekt.
Wenn es dann die perfekte Welt gibt, wo bleibt denn dann die Bewegung, die Leidenschaft die hinter einer Schöpfung steht. Ist eine perfekte Welt nun Stagnation oder gehört die Veränderung die voraussetzt, dass etwas nicht perfektes vorhanden ist, mit dazu?
manu am 21.08.2010 um 19.53 Uhr.