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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
für Tagfalter und Nachtdenker

Der Blog des Goldseelchen-Verlags



Umweltschutz entpuppt sich oft als Lüge

Die Welt verbessern – aber wie?


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Bild: Uli
 (© Eckdose)

Da gibt es eine Marke, die sich in die Edel-Bio-Abteilungen der Supermärkte eingeschlichen hat, mit peppiger Gestaltung ihre Produkte anbietet und so aussieht als sei es das Jugendsortiment im Eine-Welt-Laden. „Whole Earth“ steht dort im Logo, das einen ausgefranzten Baumstumpf zeigt. Die Packungen sind voll mit Sprüchen zum Weltverbessern und Aufforderungen, einen Beitrag zu leisten. Ganz deutlich erkennbar ist die Bio-Zertifizierung, die erlaubt, das grüne Logo zu führen.

Was nach fairem Handel aussieht, ist pures Image. Authentizität wird gekauft. Die Marke ist im Lizenzbesitz einer Firma in Freiburg, die in ihrer Bio-Palette für vier Altersgruppen Marken angesammelt hat, um Lebensmittel überteuert für Menschen mit zu viel Geld zu verkaufen. Es lohnt sich, „Whole Earth“ und was dahinter steckt, bei Gelegenheit genauer unter die Lupe zu nehmen.

Biolimonade in Dosen ist ein Produkt, das die Vertreiber von „Whole Earth“ in Deutschland etablieren möchten. Seit 2010 versuchen sie, Bio-Kunden auf den Geschmack zu bringen. Diese skurille Kombination aus angeblich nachhaltig angebauten Produkten und einer energieaufwändig hergestellten und somit umweltschädlichen Verpackung war im vergangenen Jahr dem Klima-Lügendetektor aufgefallen. In einem Blogeintrag schildern die Klima-Detektive das Gespräch mit dem Pressesprecher des Unternehmens, das für die Vermarktung zuständig ist.

Dieser Beitrag ist sehr zu empfehlen. Ausführliche Recherche, direktes Nachfragen und ein leicht kriminalistischer Schreibstil kennzeichnen die Artikel auf der Seite, die als gemeinsames Projekt von Klimaretter.info und dem Greenpeace-Magazin entstanden war. Ähnlich dem Bild-Blog für die Medienwelt deckt der Klima-Lügendetektor die Lügen der Großen und Kleinen in Umweltfragen auf. Meist sind dies Werbe-Anzeigen wie zum Beispiel von Tetra-Pak oder dem Verband Metallverpackungen, die mit ihren Aussagen zum Klimaschutz Anlass zur Recherche boten.

Leider hat das Greenpeace-Magazin die Zusammenarbeit eingestellt. Die finanzielle Unterstützung für den Klima-Lügendetektor fiel weg, sodass dieser seine Arbeit einstellen wollte. Nach einer Menge Protesten haben die Redakteure einen Spendenaufruf gestartet. Ohne Bezahlung könnten keine weiteren Recherchen durchgeführt werden. Werbepartner sind bei einer wirtschaftlich so unbeliebten Rolle eher unwahrscheinlich. Das Modell, das den Blog retten soll, stellen sich die Betreiber als eine Art „Abo“ vor. Gesucht werden Spender, die fünf Euro monatlich zahlen würden, damit sie weitere, neue Beiträge lesen können. Einmalige Spenden seien selbstverständlich auch willkommen. Kommen die erforderlichen Beträge, um die Arbeit fortzusetzen, nicht zustande, werden die Spenden zurücküberwiesen.

Uli in Lebenskunde am 29.09.2011 um 10.33 Uhr


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