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Der Blog des Goldseelchen-Verlags
für Tagfalter und Nachtdenker

Der Blog des Goldseelchen-Verlags

Literatur

Worte in Fülle, zu füllen mit Sinn

Die Behörde

Verblichener Schriftzug `Notausgang` auf einem schwarzen Pfeil an einer Betonwand.

In meiner Behörde arbeiten über 1000 Menschen. Im Laufe der Jahrzehnte waren mit den wachsenden Herausforderungen wechselweise hier eine Abteilung, dort ein Referat, darüber ein weiteres Dezernat, darunter eine Stabsstelle dazu gewachsen. Sie hier im Einzelnen aufzulisten, würde die geneigten Lesenden langweilen. Zudem möchte ich nicht den Aufbau...  [Weiterlesen]

Ein Kommentar

Uli am 23.03.2024

Der Pianist

Weihnachtszauber

Langsam wippt sie. Sie schaut ihm über die Schulter, ein sanftes Lächeln im Gesicht.

Die Haare sind längst grau, manch Falte zeugt vom Leben. Fast neunzig Jahre. Das Gehen fällt ihm schwer. Auf Krücken gebeugt geht er die Wege.

Doch jetzt bleibt die Zeit stehen. Das mächtige schwarz-glänzende Instrument, ein Bechstein,...  [Weiterlesen]

sophie am 08.12.2019

Gedanken am Ewigkeitssonntag

Keine bleibende Stadt

Auf dem Weg ins Vergessen sitze ich im Morgengrauen auf schäbiger Bank über Beton. Unter mir: Kaugummi, längst eingetreten, hie und da eine verbrauchte Zigarette neben Fast-Food-Resten. Die Tauben finden keine bleibende Stadt. Der mörderische Draht lässt sie nicht zu. Zugrattern und eine Lautsprecheransage. Erst die nächste Bahn ist meine. Ich...  [Weiterlesen]

sophie am 24.11.2019

Sieben Tage bis Weihnachten

Sonntag, 18. Dezember. Sieben Tage bis Weihnachten

Alles begann am vierten Advent. Das war ein Sonntag. Frau Etter schob gerade ihr Fahrrad um die Ecke, wie jeden Sonntag, wenn sie vom Friedhof kam. Dort besuchte sie ihren Mann, seit Jahren. Weil die Kinder schon lange weit weg wohnten, die Tochter in Hamburg, der Sohn in Basel – steuerlich...  [Weiterlesen]

sophie und Uli am 24.12.2017

Heiligabend bei Frieder

Eigentlich wollte Frieder heute einen ganz normalen Tag verbringen. Das war er auch. Bis zum Abend. Frieder hatte sich vorgenommen, sich von dem ganzen sentimentalen Schmu um Weihnachten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Er stand da drüber. Weihnachten konnte ihn mal gepflegt gern haben. Als ob er sich vorschreiben lassen würde, wie er seinen...  [Weiterlesen]

Uli am 24.12.2016

Ein Possenspiel

Die Frage nach der Wahrheit

Der Regisseur scheint sich zu gefallen in seiner Rolle. Exzentrisch, selbstverliebt, geradeaus und von oben herab zeigt er sich gegenüber seinen Schauspielern. Ja, es sind seine Schauspieler. Der Regisseur gibt vor, die Schauspieler handeln. Kennen sie überhaupt das Drehbuch? Sie vertrauen ihrem Regisseur. Oder ist es lediglich die Angst...  [Weiterlesen]

sophie am 23.01.2016

Ein Märchen

Die zwei Hände

Ein Mensch hatte zwei Hände. Die beiden Hände standen sich in wenig nach, was Gestalt und Wuchs anging.

Der Mensch aber hatte eine Hand lieber als die andere. Sie war seine rechte Hand. Mit ihr konnte er am besten arbeiten. Sie durfte ihm behände zur Seite stehen, wenn es darum ging, einen Brief zu schreiben, eine Reperatur vorzunehmen...  [Weiterlesen]

Uli am 17.01.2016

Ein Märchen von den Philippinen

Die Halle des Königs

Ein König hatte zwei Söhne. Als er alt wurde, da wollte er einen der beiden zu seinem Nachfolger bestellen. Er versammelte die Weisen seines Landes und rief seine beiden Söhne herbei. Er gab jedem der beiden fünf Silberstücke und sagte: „Ihr sollt für dieses Geld die Halle in unserem Schloss bis zum Abend füllen. Womit, das ist eure Sache.“  [Weiterlesen]

Uli am 04.12.2013